Ob Hauptschüler/-in, Abiturienten/-in, Gesellen/-in oder Akademiker/-in: Die Aufgaben und Bereiche bei der Feuerwehr sind vielfältig und interessant. Sie fordern Frauen und Männer.

Ihr Beruf in der Feuerwehr

Feuerwehrfrauen und -männer sind in der Feuerwehr verbeamtet. Das Gehalt ist nach Bundesbesoldungsgesetz festgesetzt. Bei der Berufsfeuerwehr gibt es je nach Voraussetzung unterschiedliche Laufbahnen:

  • Mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst:      Verdienst ab 1.620 Euro
  • Gehobener feuerwehrtechnischer Dienst: Verdienst ab 1.834 Euro
  • Höherer feuerwehrtechnischer Dienst:      Verdienst ab 2.758 Euro

Angaben: Besoldungstabelle West, Stand 2002, unterste Stufen, keine Sozialversicherungsabzüge
Zum Grundgehalt kommen weitere Zulagen, je nach Aufgabengebiet und Dienstgrad.

Grundvoraussetzung:

Technisches Interesse und Fertigkeiten, sehr gute physische und psychische Kondition und die Bereitschaft, sich ständig fortzubilden, müssen in diesem Beruf unbedingt vorhanden sein.

Einstellungsvoraussetzungen:

Für die einzelnen Laufbahnen und Erläuterungen dazu am Beispiel der Laufbahnverordnung für Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen (Feuerschutz und der Rettungsdienst sind in den einzelnen Bundesländern individuell geregelt)


Mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst

Einstellungsvoraussetzung:

Mindestens Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene handwerkliche Ausbildung oder eine für den Feuerwehr dienstförderliche abgeschlossen Berufsausbildung.

Erfahrung:

der Beruf zur Einstellung kann auch eine Ermessensfrage der einzelnen Dienststellen sein, d.h.: Krankenschwester, Köchin, Rettungsassistentinnen, Verwaltungs- und kaufmännische Berufe sind auch Ausbildungen, die anerkannt werden können.

Der Einstig erfolgt in einem 18-monatigen Vorbereitungsdienst. Seine Hauptbestandteile sind:

  • Feuerwehrtechnische Grundausbildung
  • Rettungssanitäterausbildung
  • Weiterhin: eine Maschinisten-, Strahlenschutz-, GSG-und Funkausbildung sowie der Erwerb des Führerscheins der Klasse CE und des Deutschen Sport- und Rettungsschwimmabzeichens in Bronze

Unterrichtsinhalte in der Rettungsassistentenausbildung:

  • Hauptsächlich aus den Gebieten Anatomie, Physiologie, Pathaphysiologie, Medikamentenkunde und im praktischen Umgang mit den Geräten.

Ausbildungsinhalte in der feuertechnischen Grundausbildung:

  • Allgemeine Grundlagen der Chemie und Physik
  • Staats- und Verwaltungskunde
  • Fachbezogene Grundlagen: Brennen und Löschen, Wärmelehre, Elektrizitätslehre, Mechanik, Baukunde, Strahlenschutz Gefährliche Stoffe und Güter
  • Fahrzeug- und Gerätekunde: Löschgeräte, Pumpen, Schläuche, Armaturen und Zubehör, Rettungsgerät, Normung und Geräteprüfung
  • Einsatzlehre
  • Einsatzplanung und Einsatztaktik, Gefahren der Einsatztstelle, Unfallverhütung,
  • Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung
  • Vorbeugender Brandschutz

Der Vorbereitungsdienst endet mit der Laufbahnprüfung, die aus einem schriftlichen, praktischen und mündlichen Teil besteht.

Tätigkeitsbereiche innerhalb der Feuerwehr nach bestandener Ausbildung:

  • Brandbekämpfung
  • Rettung von Personen und Tieren mit Hilfe von Rettungsgeräten wie tragbare Leitern, Fangleinen, Sprungbrettern
  • Bergung von Sachgütern
  • Beseitigung von Hindernissen nach Unfällen und Unwettern
  • Hilfeleistung bei öffentlichen Notständen bzw. Unfällen und Beseitigung von allgemeinen Gefahrenzuständen
  • Ergreifen von Maßnahmen zur Beseitigung von Gefahren für die Umwelt
  • Nach Sondersausbildung: Maschinist(in) von Drehleitern und Feuerlöschbooten, Taucher(in), Höhenrettung
  • Truppfrau/-mann, Truppführer/-in, Disponent/-in in der Leitstelle, Aufsichtshabende(r) bei Sicherheitswachen, Aufsicht und Ausführung handwerklicher Arbeiten, Erledigung von Verwaltungsaufgaben, Ausbilder/-in im praktischen Dienst, Sachbearbeiter/-in in den Fachabteilungen
  • Leiter/-in von Werkstätten, Lehrrettungsassistent/-in, Stellvertretende/-r Zugführer/-in

Eingangsamt im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst: Brandmeister/-in, Beförderungsmöglichkeit über Oberbrandmeister/-in bis zum/zur Hauptbrandmeister/-in.
Der Aufstieg in den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst ist für bewährte und qualifizierte Gruppenführer/-innen möglich.


Gehobener feuerwehrtechnischer Dienst

Einstellungsvoraussetzung: Abgeschlossenes technisches oder naturwissenschaftliches Fachhochschulstudium oder eine für die Feuerwehrtätigkeit geeigneten Fachrichtung, wie Betriebswirtschaftslehre Architektur, Lehramt.

Vorbereitungsdienst: Zwei Jahre mit vier Ausbildungsabschnitten:

  • Grundausbildung des mittleren Dienstes
  • Erlernen und Festigen der Aufgaben als Gruppen- und Zugführer(in)
  • Wissenschaftliche und brandschutztechnische Grundlagen
  • Technik der Feuerwehr Führungs- und Einsatzlehre
  • Vorbeugender Brandschutz
  • Allgemeine Rechtsgrundlagen und Verwaltungslehre
  • Im Anschluss an den Vorbereitungsdienst: Brandinspektorenlehrgang am Institut der Feuerwehr mit Abschluss Laufbahnprüfung.

Tätigkeitsbereiche nach erfolgreicher Laufbahnprüfung:

Einsatzdienst:

Einsatzleitung bei der Brandbekämpfung, der Rettung von Personen und Tieren der Bergung von Sachgütern, der Beseitigung von Hindernissen nach Unfällen und Unwettern sowie der Beseitigung von allgemeinen Gefahrenzuständen oder Gefahren für die Umwelt

Innendienst:

  • Diensteinteilung und Erstellung von Einsatzplänen
  • Durchführung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen in Theorie und Praxis
  • Kontrolle der Einsatzbereitschaft und Betriebbereitschaft aller technischen Einrichtungen
  • Anordnen und Überwachen der Werkstattarbeiten
  • Mithilfe bei der Erledigung von Personalangelegenheiten
  • Sachbearbeiter/-in bzw. Sachgebietsleiter/-in in den Fachabteilungen, Wachleiter/-in, Abteilungsleiter/-in, Leiter/-in von hauptamtlichen Feuerwehren

Aufstiegsmöglichkeiten: von der/dem Brandinspektor/-in über die/den Brandoberinspektor/-in, der(m) Brandamtmann/-frau, der(m) Brandamtstrat/-rätin)
Für gesondert fähige und geeignete Beamten/-innen des gehobenen Dienstes ist die Zulassung zur Einführungszeit für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst möglich.


Höherer Dienst

Wir helfen für Ihr Leben gern!

Moderne Gefahrenabwehr und Hilfe für Menschen, Tiere, Umwelt und Sachwerte erfordert schnelle, gezielte, geordnete und qualifizierte Maßnahmen durch qualifiziertes, engagiertes Führungspersonal. Längst reicht das Einsatzspektrum der Feuerwehr über Brände und Explosionen hinaus. Verkehrs- und Maschinenunfälle, Umwelt- und Tierschutz, Großschaden- und Katastrophenfälle, atomare, biologische und chemische Gefahren sowie an vielen Orten der Rettungsdienst sind als bedeutende Tätigkeitsbereiche hinzugekommen. Gefragt sind daher ein hohes Maß an technischem Verständnis und analytischem Denken von Ingenieuren und Naturwissenschaftlerinnen/Naturwissenschaftlern sowie eine umfassende soziale Kompetenz.

Managerin / Manager mit großer Aufgabenbreite

So unterschiedlich die Einsätze der Feuerwehr sind, so abwechslungsreich sind auch die Aufgaben: Personalführung und -entwicklung, Konzeption der Feuerwehrtechnik und -taktik, Organisation und Finanzen, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Lehraufträge, Vorträge, Ausschussarbeit sowie Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz. Die Leitung komplexer Großeinsätze bis hin zur Mitwirkung im Zivil- und Katastrophenschutz oder die Stabsarbeit in Führungsgremien prägen im besonderen Maße das Berufsfeld.

Informations- und Beratungsstelle für die Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr (IBS-Feu) des Deutschen Städtetages

Die Informations- und Beratungsstelle für die Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr des Deutschen Städtetages (IBS-Feu) ist eine Einrichtung des Deutschen Städtetages (DST). Die fachlich-inhaltliche Betreuung und Wahrnehmung der Aufgaben erfolgt durch den Arbeitskreis Ausbildung der Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren (AGBF) im DST. Außerdem wirken Vertreterinnen und Vertreter aus dem Beirat für Katastrophenschutz, Brandschutz und Rettungswesen des Deutschen Städtetages, des Arbeitskreises Personalamtsleiter des Deutschen Städtetages und der Länder mit.
Die IBS-Feu berät Interessentinnen und Interessenten für die Laufbahn im höheren feuerwehrtechnischen Dienst sowie über die Ausbildung und die Aufgaben bei der Feuerwehr.

Link zur IBS-Feu des Deutschen Städtetages

Einstellungsvoraussetzungen

Wesentliche Einstellungsvoraussetzungen zum Vorbereitungsdienst in die Laufbahn des höheren feuerwehrtechnischen Dienstes sind:

  • Der Abschluss eines geeigneten technischen oder naturwissenschaftlichen Studiums an einer wissenschaftlichen Hochschule mit einer Diplom-Hauptprüfung oder einem entsprechenden Masterabschluss. Geeignet ist insbesondere ein Studium des Bauingenieurwesens, des Maschinenbaus, der Elektrotechnik, der Sicherheitstechnik, der Physik, der Chemie, des Bergbaus, des Hüttenwesens aber auch der Schiffstechnik und der Architektur.
  • Die Vorlage eines amts- und vertrauensärztlichen Zeugnisses, das die Tauglichkeit für den Dienst in der Feuerwehr bescheinigt.
  • Die Bewerberin / der Bewerber muss Deutsche / Deutscher im Sinne des Art. 116 GG oder EU-Angehörige/EU-Angehöriger sein.
  • Die Bewerberin / der Bewerber muss die Gewähr dafür bieten, dass sie/er jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung eintritt.
  • Die Bewerberin / der Bewerber soll das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
  • Die Bewerberin/der Bewerber soll im Besitz der Fahrerlaubnis Klasse B, des Deutschen Sportabzeichens und des Rettungsschwimmabzeichens sein.


Interessengemeinschaft der BrandreferendareInnen und AufstiegsbeamttInnen für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst (IG-BRef)

Für bundesweite Informationen und Stellenangebote im Bereich des höheren feuerwehrtechnischen Dienst, können Sie sich auch an die
Interessengemeinschaft der BrandreferendareInnen und AufstiegsbeamtInnen für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst (IG-BRef) wenden.

Link zur IG-BRef